
Late Talker
(Spätsprecher)
Welche Kinder werden als Late Talker (Spätsprecher)
bezeichnet?
Kinder, die das 2. Lebensjahr vollendet haben und:
- weniger als 50 Wörter eigenständig sprechen (hierzu zählen auch Wörter wie z.B. auch, nein, da, hallo… oder Lautmalereien wie z.B. Wauwau oder brumbrum)
- noch keine Zwei-Wort-Sätze bilden (Mama weg, Auto da, Saft weg), auch Ausdrücke wie: ,,noch mal“ oder ,,Mama! Komm!“
Wann sollte eine frühe Sprachtherapie
ab 2 Jahren beginnen?
Die Sprachtherapie sollte umgehend beginnen, wenn:
- Ihr Kind mit 2 Jahren kaum Spielverhalten zeigt und einen geringen Wortschatz aufweist
- keine Zwei-Wort-Sätze bildet oder kaum Wortkombinationen zeigt
- Ihr Kind mit 3 Jahren nur wenig, sehr undeutlich und schwer verstanden wird
- bei ihrem Kind mit 4 Jahren Satzbau, Aussprache und Wortschatz nicht altersgemäß sind (U-Untersuchungen beim Arzt)
Von diesen Late Talkern (Spätsprechern) sind aber immer 50% der Kinder, die diesen Rückstand bis zweieinhalb Jahren aufgeholt haben. Diese Kinder werden dann als sogenannte ,,Spätblüher“ (Late Bloomer) bezeichnet. Es handelt sich dann um eine ,,Sprachentwicklungsverzögerung“.
Wird diese Verzögerung nicht ausgeglichen, so entsteht eine ,,Sprachentwicklungsstörung“. Daher ist es äußerst wichtig, dies früh genug zu erkennen und durch eine/n Logopädin/Logopäden behandeln zu lassen. Nur so kann die weitere Entwicklung (in Hinblick auf die Schule) nicht behindert werden.
Was können Eltern tun?
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass eine frühzeitige logopädische Behandlung sich positiv auf die weitere Entwicklung ihres Kindes auswirkt. Vor allem im Bereich der frühen Sprachentwicklung können Eltern einen wichtigen Beitrag zur gezielten Förderung leisten, da sie die primären Bezugspersonen und wichtigsten Gesprächspartner des Kindes sind.
Eltern können die Sprachentwicklung ihrer Kindern fördern durch:
- Blickkontakt halten zum Kind
- Ihm zuhören (auch wenn es manchmal schwer fällt)
- Ihr Kind nicht verbessern, während es redet
- Mit ihm spielen, statt zu üben!
- In vollständigen, aber nicht komplizierten Sätzen sprechen (immer einfache und kurze Sätze sagen)
- Ein gutes Sprachvorbild sein!
- Kindern einen Anreiz zum Sprechen geben (Kommunikation soll Freude machen!)
- Lieder singen, Bilderbücher anschauen, Rollenspiele (…)